Roland Lassenberger, der unsere Fachschule für Sozialberufe und die Schule für Sozialbetreuungsberufe in der Tagesform im Lavanttal erfolgreich aufgebaut hat, übergibt nach 26 Jahren die Leitung an den Pädagogen Wolfgang Kogler. Zur Pensionierung zieht der scheidende Direktor, der sich seine berufliche Laufbahn ganz anders vorgestellt hatte, zufrieden Bilanz.
Wenn Roland Lassenberger an die Anfänge der dreijährigen Fachschule für Sozialberufe im Kloster Maria Loretto in St. Andrä denkt, kommt er ins Schmunzeln: „Wir haben klein begonnen. Es gab nur eine Klasse, und das Konferenzzimmer war ungefähr so groß wie eine Telefonzelle“, sagt der 65-jährige Wolfsberger. Das war 1998. Wer die achte Schulstufe hinter sich hatte und einen Beruf im Sozial- oder Gesundheitsbereich anstrebte, qualifizierte sich an unserer Schule mit einer hochwertigen und individuell angepassten Ausbildung. Das war damals und ist heute noch so. „Die praxisorientierte Schule hat sich bis zu einer Lehrplanänderung 2010 in Richtung mehr Wirtschaftsfächer sowie bis zum Wirksamwerden geburtenschwacher Jahrgänge prächtig und bis zum heutigen Tag gut entwickelt“, so Lassenberger zufrieden. So besuchen zurzeit 20 Schüler*innen die Fachschule für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung, wie sie nunmehr heißt. Deren Absolvent*innen können nach einer dreieinhalbjährigen Ausbildung einen Gesundheitsberuf ergreifen – Pflegeassistenz inklusive.
Aus einer Schule wurden zwei
Lassenberger hat die Schule nicht nur auf- und ausgebaut, sondern auch 26 Jahre lang geleitet. „Das war so nie geplant. Vielmehr wollte ich ein Leben lang mit Freude Religionslehrer sein“, gesteht er zum Abschied. Nachsatz: „Die Zeit als Direktor mit einem immer guten Team, vielen Freiheiten und vielfältigen Tätigkeiten war zuweilen aufwendig und zugleich sehr schön.“ Erste Absolvent*innen der Schule würden heute an derselben als Lehrkräfte unterrichten. 2016/2017 kam infolge des großen Bedarfs zur Fachschule die Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) in der Tagesform hinzu, die Jugendliche ab 17 Jahren und Erwachsene in der beruflichen Neuorientierung zu (Diplom-)Fachkräften in der Altenarbeit und Behindertenbetreuung ausbildet. „Unsere Absolventinnen und Absolventen, Diplom- und Fachsozialbetreuer*innen, sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Zunehmend dringt durch, dass die Betroffenen Pflege und Sozialbetreuung brauchen“, so Lassenberger. Mit dem Verkauf des Klosters Maria Loretto gingen für unsere Schulen im Jahr 2020 die Türen in der Bezirkshauptstadt auf. Hier sei man in der Bildungswelt Wolfsberg gut integriert, auch die Zusammenarbeit mit dem Schulgemeindeverband Wolfsberg floriere.
Radelnd & segelnd unterwegs
Lassenberger – verheirateter Vater zweier Kinder und demnächst zweifacher Großvater – wünscht seinem Nachfolger Wolfgang Kogler (42) nicht nur das Beste, sondern auch „viel Kraft, um Lehrtätigkeit und bürokratische Anforderungen zu meistern“. Kogler hat im Schuljahr 2016/2017 als Lehrbeauftragter für Methodik und Didaktik an der SOB begonnen und wurde ein Jahr später als Lehrer angestellt.
Lassenberger geht, wie er sagt, gerne in Pension. Der leidenschaftliche Hobbygärtner und passionierte Segler hat große Pläne. So ist es gut möglich, dass man ihn in einem kleinen Boot an der nördlichen Adria oder auf den Kärntner Seen antrifft. Der Sprecher der Radlobby im Lavanttal ist auch gerne mit dem Rad unterwegs: „Es wäre schön, wenn es mir gelänge, Wolfsberg als Radfahrstadt zu forcieren!“