Wer von einem krisensicheren Job mit Sinn träumt und gerne mit Menschen arbeitet, ist in der Sozialbetreuung richtig. Die Ausbildungen werden durch das Pflegestipendium des Landes OÖ mit 600 Euro bzw. des Bundes mit mind. 1.500 Euro pro Monat gefördert. Einen Informationsabend dazu gibt es am Dienstag, 3. Dezember, 17 Uhr an der Caritas-Schule am Schiefersederweg in Linz-Urfahr. Die nächsten Ausbildungen an den beiden Linzer Caritas-Schulen starten im Februar 2025. Alle Infos unter www.ausbildung-sozialberufe.at
Herrlicher Kekserlduft liegt in der Luft im vorweihnachtlich geschmückten Seniorenzentrum Liebigstraße Linz: Bahar Öczan absolvierte hier ihr Praktikum im Zuge ihrer Ausbildung an der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe. Sie rollt mit einigen Bewohner*innen den Teig aus. Gemeinsam stechen sie die Kekse aus und verzieren sie kreativ und liebevoll. Der angenehme Duft und die heimelige Atmosphäre wecken bei den Senior*innen Erinnerungen an vergangene Weihnachten. Beim anschließenden Verkosten der noch warmen Kekse beginnen sie von Familientraditionen und ihrer Kindheit zu erzählen. Es wird viel gelacht, und man spürt: Alle fühlen sich wohl. Bahar Öczan ist überglücklich, denn es bestätigt ihr, dass sie sich für den richtigen Beruf entschieden hat. Menschen zu unterstützen, ihnen zuzuhören und sie zu fördern – das ist ihre Berufung.
Wie Bahar Öczan absolvieren die Caritas-Schüler*innen neben dem Unterricht Praktikumseinsätze in verschiedenen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Außerdem erstellen die Absolvent*innen ein Fachprojekt in der Sozialbetreuung, was bei Bahar Öczan unter anderem das Keksbacken war. Ihr Ziel: Einer neu eingezogenen, eher zurückhaltenden Bewohnerin beim Eingewöhnen zu helfen.
Süße Momente, große Wirkung
„Aus Erfahrung weiß ich: Damit das gelingt, ist es wichtig, dass wir über das Leben und die Erfahrungen, die ein Mensch gemacht hat, Bescheid wissen“, erklärt die 34-Jährige. Die Sozialbetreuerin nahm sich also speziell Zeit, in vertraulichen Gesprächen eine Beziehung aufzubauen. Stück für Stück öffnete sich die Bewohnerin und begann, über ihre Kindheit, ihre Familie und die Dinge zu erzählen, die ihr im Leben wichtig sind.
Bahar Öczan setzte auf Biografiearbeit, die in Seniorenwohnheimen eine zentrale Rolle spielt. Diese hilft nicht nur den Betreuer*innen, die Pflege individuell anzupassen, sondern auch den Senior*innen, sich verstanden und angenommen zu fühlen. Zusätzlich wollte die 34-Jährige der Seniorin das Kennenlernen der anderen Bewohner*innen erleichtern. Da Adventzeit war, bot sich ein gemeinsamer Keksbacknachmittag an, wo es der Seniorin durch die entspannte Tätigkeit leicht fiel, mit den anderen ins Gespräch zu kommen. Gleichzeitig förderte das Teigkneten, Ausstechen und Verzieren „ganz nebenbei“ die motorischen Fähigkeiten – und so wurde aus einem Nachmittag voller Genuss und Geselligkeit auch ein wertvolles Training für Körper und Geist.